Ausbreitung des Menschen

mt-Haplogruppen zeigen die frühe Migration der Menschen, tausende Jahre vor der Gegenwart.
Weiß: Heute überflutete Flächen, die während der letzten Eiszeit über dem Meeresspiegel lagen.
Punktierte Linien: Maximale Ausdehnung von Inlandeis während der letzten Eiszeit.
Der Schädel Skhul V, eines der ältesten Fossilien von Homo sapiens außerhalb Afrikas (ca. 100.000 Jahre)

Die Ausbreitung des Menschen (des Homo sapiens) über die Erde begann den heute vorliegenden wissenschaftlichen Befunden zufolge in Afrika.

Archäologische Befunde und die Verbreitung von Haplogruppen zeigen: Zuerst wanderten die Menschen in den Nahen Osten, dann nach Südasien und vermutlich vor etwa 50.000 bis 60.000 Jahren nach Australien. Dabei folgten sie, wie schon in Afrika, dem Verlauf der Küsten.[1] Erst später wurden Zentral- und Ostasien, beide Teile Amerikas und Europa besiedelt. Bis vor wenigen tausend Jahren teilten die modernen Menschen dabei ihren Lebensraum mit weiteren Arten aus der Gattung Homo, in Europa etwa mit den Neandertalern.

Diese Rekonstruktion der Ausbreitung des modernen Menschen weist erhebliche Parallelen zur Out-of-Africa-Theorie auf, die sich üblicherweise auf Homo erectus bezieht, aus dem sich in Europa der Neandertaler entwickelte. Die früher verbreitete Ansicht, wonach Homo sapiens sich auf mehreren Kontinenten getrennt voneinander aus Homo erectus entwickelte („multiregionaler Ursprung des modernen Menschen“), kann heute als widerlegt gelten.

  1. Nicholas Flemming et al.: Value of submerged early human sites. In: Nature. Band 486, Nr. 7401, 2012, S. 34, doi:10.1038/486034a
    Tim Appenzeller: Human migrations: Eastern odyssey. In: Nature. Band 485, 2012, S. 24–26, doi:10.1038/485024a (Volltext frei zugänglich)

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